Pflanzaktion

20. Mai 2021

Auf dem Weinberg in St. Salvator sprießen seit einigen Wochen rund 100 Rebstöcke einer ganz besonderen Züchtung. In einer mehrstündigen Aktion pflanzten Mitglieder des Gartenbauvereins Prien und Umgebung pilzwiderstandsfähige PIWI-Rebsorten.

Solaris, Johanniter, Nero und Bianca heißen die Reben, die auf Initiative von Gisela Wüstinger in St. Salvator gepflanzt wurden. In Reih und Glied stehen die Rebstöcke seit Mitte Mai dank der Arbeit einer Handvoll Freiwilliger des Gartenbauvereins (GBV). Vor Jahren hatte der Verein an diesem Hang schon einmal einen Weinberg angelegt. „Massiver Mehltaubefall machte jedoch eine Rodung erforderlich“, ruft Christian Steinbichler, Baumwart des GBV, in Erinnerung und hofft durch die pilzresistenten Sorten jetzt auf einen ansehnlichen Ertrag.

„PIWI Reben sind eine Kreuzung aus europäischen, amerikanischen und asiatischen Rebsorten“, erklärt Gisela Wüstinger. Die Weinexpertin ist überzeugt davon, dass dies die Weine der Zukunft sind. Die Rebsorten wurden im Laufe der letzten Jahre immer populärer. Neben ihrem hervorragenden Geschmack überzeugen sie durch ihre Pilzresistenz, daher sind sie im Anbau umweltfreundlicher und ökologischer. „Sie ermöglichen Weinbau mit deutlich weniger Chemie, die in die Umwelt gelangt. Weniger CO2 und Bodenschutz dank reduzierter Traktorfahrten sind weitere ökologisch zu begrüßende Begleiterscheinungen. “, so Wüstinger.

GBV-Neumitglied Dr. Markus Pfeuffer war aktiv an der Pflanzaktion unter kundiger Anleitung von Baumwart Steinbichler beteiligt. Als unmittelbarer Nachbar des Weinbergs hat er sich bereit erklärt, die Reben im Auge zu behalten und die erforderlichen Mäharbeiten im Weinberg auszuführen. Vorstand Felix Perl dankte ihm vorab und stellte augenzwinkernd freie Mitgliedschaft für die kommenden Jahre in Aussicht.

Zur anschließenden Brotzeit mit Fischsemmeln und selbstgebackenem Kuchen gab es dann auch gleich hochwertige PIWI-Weine zum Probieren. Wüstinger ist als Mitglied der länderübergreifenden Arbeitsgemeinschaft „PIWI International“ bestens vernetzt mit Winzern aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Ungarn, Tschechien, Italien und Südtirol. Sie gehört seit der Gründung des internationalen PIWI-Weinpreises mit jurierter Verkostung im Jahr 2011 mit zum Organisationsteam. Einige der erst kürzlich prämierten Weine wurden auch von den Gaumen der erschöpften Gartenbaumitglieder aufs Beste bewertet. „Hoffen wir, dass es den pilzresistenten Weinsorten in Prien am Chiemsee gefällt und wir zukünftig einen solch preiswürdigen, eigenen Wein keltern können“, so Vorstand Felix Perl und dankte alle Ehrenamtlichen für ihr Engagement. „Neumitglieder sind bei uns immer herzlich willkommen“, ergänzte Schatzmeisterin Christa Angerer und hofft auf eine Einweihungsfeier für den Weinberg – sofern die Infektionszahlen weiter niedrig bleiben.