25. September 2024
Christian Steinbichler führte rund 20 Teilnehmende von Osterhofen nach Dirnsberg. Der Baumwart und Vorstand des Obst- und Gartenbauverein Prien und Umgebung e.V. stellte dabei nicht nur bekannte sowie in Vergessenheit geratene Obstsorten vor, er gab auch fachkompetente Tipps zur Standortwahl und Pflege.
Am Treffpunkt in Osterhofen begrüßte Vorstand Christian Steinbichler die Anwesenden zur Wanderung am Obst- und Kulturweg Ratzingerhöhe. Obwohl ein Großteil der Obsternte im Juli einem Unwetter mit Hagel zum Opfer fiel, konnte Steinbichler, zugleich Baumwart des Vereins, nicht nur kahle Äste vorzeigen, sondern auch den ein oder anderen Obstbaum mit ordentlichem Ertrag. Der Experte wies dabei auch auf notwendige Schnittmaßnahmen und die Auswirkungen des Schnittzeitpunktes hin. „Der Sommerschnitt empfiehlt sich bei stark wachsenden Obstbäumen. Er bremst unter anderem das Wachstum und führt zur Bildung neuer Fruchttriebe“, erklärte er. „Der Winterschnitt dient bei jungen Pflanzen der Erziehung, bei älteren der Verjüngung. Zudem wirkt er sich auf die Fruchtgröße aus.“
Fachkundig erläuterte Steinbichler Züchtungstendenzen, Standortkriterien und Krankheitsanfälligkeiten. Dabei reichte er immer wieder frisch gepflückte und geschnittene Apfelschnitze, um auch den Geschmack der verschiedenen Sorten zu verdeutlichen. Das Bildstöckl des Hl. Leonhard am Wegrand hinter sich lassend, wanderte die Gruppe in Richtung Dirnsberg. Von wenig bekannten Apfelsorten wie dem Winterkalvill oder Geheimrat Dr. Oldenbourg, über die Birne Alexander Lukas bis zur Mährischen Eberesche reicht das Spektrum der Sorten am Wegesrand. Zum Schluss wurde ein neu angelegter Streuobstgarten besichtigt, der im Rahmen des „Streuobstpaktes Bayern“ entstanden ist.
Am Ortseingang von Dirnsberg stehen große alte Birnbäume. Manche Sorten eignen sich besonders zum Schnapsbrennen wie etwa die Croazbirne. Sie landen auf dem Fritznhof in der Brennerei, andere Sorten hingegen im Mostfass oder werden zu Kletzen gedarrt. Der Fritznhof betreibt zudem eine Saftpresserei und stellt verschiedene Apfelessige her, die im Hofladen neben zahlreichen anderen regionalen Produkten zum Verkauf stehen. Bäuerin Theresa Rappel bat die Ankommenden zu Kaffee und Kuchen auf den Fritznhof, während ihr Sohn ausgefallene Schnapskreationen zur Degustation ausschenkte. Beim geselligen Ausklang tauschten sich Jung und Alt über ihre Gartenerfahrungen aus und lobten einhellig die interessante Führung.